So finden sich in ihren Werken ehrfürchtige Jungfrauen neben wollüstigen Nymphen, sittsame Hausfrauen neben bösartigen Furien – bis weit ins 20. Jahrhundert hinein!
Den durch gesellschaftliche Strukturen sanktionierten Männerphantasien stehen wenige Bildfindungen von Künstlerinnen gegenüber: Angelika Kauffmann (1741–1804), eine der zentralen Künstlerinnenpersönlichkeiten im Rom des ausgehenden 18. Jahrhunderts, wie Martha Cunz (1876–1961) zu Beginn des 20. Jahrhunderts in St.Gallen oder Sophie Taeuber-Arp (1889–1943) und Madeleine Kemeny (1906–1993) als oft unterschätzte Vertreterinnen der Klassischen Moderne.
Seit den späten 1960er Jahren ist indes ein grundlegender Wandel eingetreten, zeitgenössische Künstlerinnen haben eine radikal andere Sicht auf die Frau entwickelt – gleichsam als Gegenbild zum historischen Frauenbild. Ihnen ist die kommende Sommerausstellung gewidmet, wenn es heisst: «Ladies Only!».