Camille Henrot

Sweet Days of Discipline

10. Juni – 5. November 2023, LOK

 

Camille Henrots (*1978 Paris) skulpturales, malerisches und filmisches Werk befasst sich mit der Dynamik menschlicher Abhängigkeit, individueller Verantwortung und gesellschaftlicher Probleme in einer zunehmend vernetzten und reizüberfluteten Welt. Die Künstlerin bedient sich zahlreicher Referenzen aus Literatur, Cartoons, Poesie, sozialen Medien, Psychoanalyse und der Banalität des Alltagslebens.

Kuratiert von Nadia Veronese

Die Ausstellung wurde grosszügig unterstützt von Hauser & Wirth und Mennour.

Die erste Einzelausstellung der französischen Künstlerin in der Schweiz ist eine Erkundung des Konzepts der Fürsorge in ihren vielfältigen Ausprägungen, sowohl figurativ wie die Nanny, die Kindergärtnerin oder der Hundespaziergänger, als auch abstrakt wie im Kalender, im Vertrag oder in administrativen Aufgaben. «Ich möchte anerkennen, dass Fürsorge – abgesehen davon, dass sie ein wesentlicher und grundlegender Ausdruck der Liebe und Aufmerksamkeit darstellt – auch ein ambivalenter, verstrickter und bisweilen chaotischer Akt ist», meint die Künstlerin.

Die Ausstellung umfasst über dreissig Werke, von denen viele eigens für die LOK produziert wurden. Die Arbeiten fügen sich zu einer Gesamtinstallation, die eine Art Spielplatz versinnbildlicht, ein Ort der Ablenkung, der Pflege, der Vernachlässigung und geprägt von anstehenden Aufgaben. Es gibt ein gleichzeitiges Potenzial für Spiel und Gefahr, für Aufmerksamkeit und Zerstreuung. Der Ausstellungstitel ist dem gleichnamigen Roman der italienisch-schweizerischen Autorin Fleur Jaeggy (*1940 Zürich) entlehnt. Henrots wie Jaeggys Überlegungen sind geprägt von einem belasteten Verhältnis gegenüber dem Erwachsenwerden, der Etikette, den gesellschaftlichen Normen und kodierten Verhaltensregeln.

Für die St.Galler Ausstellung hat der Komponist und Musiker Mauro Hertig (*1989 Zürich) die Klanginstallation Interrupted Lullabies realisiert. Sie durchflutet den Ausstellungsraum mit vertrauten und zugleich befremdlich anmutenden Tönen und Geräuschen, die ein Kind in einem Zustand der Hyperfokussierung hört: ein Hund, der sich an den Ohren kratzt, summende Bienen, ein elterliches «Sch». Gesummte Wiegelieder sowie ein vor Ort aufgeführtes Chorstück ergänzen die Komposition und erweitern Henrots Installation eindrucksvoll.

Die Künstlerin

Camille Henrot

*1978 Paris, Frankreich
Lebt und arbeitet in New York

Klanginstallation & Performance

Interrupted Lullabies, eine 3-Kanal-Klanginstallation (2023, 30 Min., Loop) des Schweizer Komponisten und Musikers Mauro Hertig (*1989 Zürich, Schweiz), durchflutet den Ausstellungsraum mit Summen und Geräuschen, die ein Kind in einem Zustand der Hyperfokussierung hört: ein Hund, der sich an den Ohren kratzt, Bienen, die summen, ein elterliches Sch

Live Aufführungen mit Chor:

9. Juni 2023, 19 Uhr
Im Anschluss an die Eröffnung (18.30 Uhr)

22. August 2023, 20 Uhr
Im Anschluss an die Kuratorinnenführung (19 Uhr)
Anlässlich des PAULA Interfestivals
Powered by Kunstverein St.Gallen

5. November 2023, 14 Uhr
Im Anschluss an die öffentliche Führung (13 Uhr)

Impressionen

Fotostrecke
Vernissage vom 9. Juni 2023

Happy Art Hour

Freitags von 18 bis 20 Uhr ist Happy Art Hour in der LOK by Kunstmuseum St.Gallen.
Für CHF 10 erhalten Sie zum Museumseintritt einen Happy Art Hour Bon für ein Getränk an der John Armleder Bar der Brasserie LOK oder an der Kinok Bar. Prost!