Ambigu

Zeitgenössische Malerei zwischen Abstraktion und Narration

5. Juni – 12. September 2010, Kunstmuseum

Ambigu (franz.) bedeutet so viel wie ‹unentschieden, zweideutig›. Für eindeutige künstlerische Positionen indes stand die Malerei des 20. Jahrhunderts. Geprägt vom grundlegenden Gegensatz zwischen figurativen und abstrakten Bildtraditionen wurde letztere zum Markenzeichen der Moderne, führte indes auch zum viel zitierten Ende der Malerei. Die Postmoderne beendete die Vorstellungen künstlerischer Avantgarden und öffnete mit ihrem ‹anything goes› das Feld malerischer Möglichkeiten.

Kurator: Konrad Bitterli

Die Revision der Moderne fand ihren Ausdruck im Rückgriff auf historische Bildsprachen, manifestierte sich aber auch in hybriden, zweideutigen künstlerischen Haltungen, wie sie für die zeitgenössische Malerei im Werk von Raoul De Keyser und Mary Heilmann exemplarisch sind.

Darin verbinden sich unterschiedliche Traditionen, abstrakte Bildformen werden durch narrative Referenzen aufgeladen. Oft missverstanden wurden die beiden Kunstschaffenden zu eigentlichen Impulsgebern für die zeitgenössische Malerei. ‹Ambigu› konfrontiert Werkgruppen von Raoul De Keyser und Mary Heilmann mit Arbeiten junger Künstler, die sich eigenständig auf die Vorbilder beziehen.

Damit führt das Kunstmuseum St.Gallen seine Tradition thematischer Ausstellungen fort, die zeitgenössische Malerei unter wechselnden Perspektiven reflektiert – und zugleich deren Sinnlichkeit zelebriert.