In einem subtilen Transformationsprozess übersetzt Claerbout das Originalphoto in eine bewegte Videosequenz, indem er das Bild animiert und dabei eine Verschiebung der Wahrnehmung bewirkt, weg vom Kriegsereignis hin zur Veränderungen des Lichts, vom Historienbild zur Landschaftsdarstellung.
Die Befragung des Bildes führt zugleich zu einer grundlegenden Reflexion über Medien, lassen sich im digitalen Zeitalter Photographie wie Film letztlich auf Datenmengen reduzieren. So inszeniert Claerbout einen sinnlichen und zugleich vielschichtigen Dialog zwischen den Medien, indem er im Werk dessen Gestalt reflektiert und die spezifischen medialen Begrenzungen als künstlerisches Potential offen legt.
In den vergangenen Jahren war Claerbouts Schaffen in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in bedeutenden Institutionen weltweit zu sehen. Die Ausstellung im Kunstmuseum St.Gallen, entwickelt in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler, ist seine erste grosse Einzelpräsentation in einem Schweizer Museum.