David Maljkovic studierte in Zagreb und an der Rijksakademie in Amsterdam. In den vergangenen Jahren wurde sein Schaffen in den bedeutendsten Institutionen weltweit gezeigt, u.a. in der Reina Sofia in Madrid, im P.S. 1 in New York, in der Whitechapel Gallery in London sowie an den Biennalen in Berlin 2008, Istanbul 2009 und São Paulo 2010. Das Kunstmuseum St.Gallen zeigt ab Mitte Februar 2014 in der Lokremise raumgreifende Installationen und neue Fotoarbeiten des Künstlers.
David Maljkovic
15. Februar - 3. August 2014, LOK
Der 1973 im kroatischen Rijeka geborene und heute in Zagreb lebende David Maljkovic beschäftigt sich in seinem multimedialen Schaffen mit dem Vermächtnis des ehemaligen Jugoslawien, den Utopien einer vergangenen Epoche wie auch den Versprechungen einer gescheiterten Moderne. Die mit dem Zerfall von Gesellschaftsordnungen und der Überwindung der Moderne als sinnstiftenden Entitäten verbundenen kulturellen Veränderungen bilden den Hintergrund für sein Œuvre, das zugleich die Methoden narrativer Konstruktionen befragt: «In meiner künstlerischen Praxis ist die Strukturierung der ausgewählten Themen viel wichtiger als die Themen selbst, aber natürlich kann ein Thema die Aufmerksamkeit von jemandem erregen und ihn auf einer äusserlichen Ebene leiten.» (David Maljkovic)
Hervorgetreten war der Künstler in den vergangenen Jahren mit Collagen, Videos und Installationen, in denen er sich mit dem politischen Vermächtnis des ehe-maligen Jugoslawien und den Utopien einer vergangenen Epoche beschäftigte. Scene for new heritage 1 beispielsweise handelt explizit von der gescheiterten Moderne der 1960er und 1970er-Jahre und den Verdrängungsmechanismen im Umgang mit der eigenen Vergangenheit: Das Monument für die jugoslawischen Partisanen in Voijn Bakic, heute als Ruine zu besichtigen, findet einzig als Kulisse für eine andere Vision der Zukunft Verwendung, wie überhaupt der Künstler einem Archäologen gleich den Formenschatz einer gescheiterten Moderne als Potential für die Gegenwart neu sichtet.
Kuratoren: Konrad Bitterli, Nadia Veronese
Der Künstler
David Maljkovic
Geboren in Rijeka, Kroatien
Lebt und arbeitet in Zagreb.
David Maljkovic ist 1973 in Rijeka, Kroatien geboren. Er lebt und arbeitet in Zagreb.
In seinen Installationen, Videos und Collagen beschäftigt sich David Maljković (1973) mit Aspekten der wechselvollen Geschichte seines Landes. Die weit reichenden Konsequenzen der Transformation von einer kommunistischen zu einer kapitalistischen Gesellschaftsform und die damit einhergehenden ökonomischen und kulturellen Auswirkungen bilden den Subtext seiner künstlerischen Produktion.
In seinen Arbeiten sind häufig verlassene Bauwerke und Monumente der 1960er und 1970er Jahre zu sehen, die eindrucksvoll das Versprechen auf eine bessere Zukunft spiegeln, und gleichzeitig aufgrund ihres heutigen ruinösen Zustandes dessen melancholisch stimmendes Scheitern. Bei diesem Rückgriff wendet sich der Künstler bewusst Beispielen zu, in denen die Ideen eines universellen, modernistischen Fortschritts mit einem spezifischen Verständnis des Sozialismus als ein potentiell radikales, experimentell modernistisches Konzept verbunden sind. Die Kombination verdeutlicht einen exemplarischen Grundzug seiner Vorgehensweise, zu dem das Einbeziehen von Recherche ebenso zählt, wie die Verflechtung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
David Maljković hat an zahlreichen internationalen Ausstellungen teilgenommen. So hatte er Einzelausstellungen u.a. im Van Abbemuseum in Eindhoven (2005), in der Whitechapel Art Gallery, London (2007), im Kunstverein in Hamburg (2007), Museum of Modern Art in Ljubljana (2010) und nahm an Gruppenausstellungen wie im Artists Space New York (2007), der Berlin Biennale (2008), im Mucsarnok - Kunsthalle Budapest (2008), der 11th Istanbul Biennale (2009) oder im Centre Pompidou, Musée National d´Art Moderne, Paris (2010) teil. Ende 2011 war David Maljković in einer Einzelausstellungen in der Wiener Secession zu sehen.
Einzelausstellungen (Auswahl)
2013 | BALTIC Centre for Contemporary Art, Gateshead Presentation with Fabio Mauri, MIART, Mailand Solo presentation, ZONA MACO, Mexico Metro Pictures, New York GAMeC, Bergamo CAC-Contemporary Art Center, Vilnius Annet Gelink Gallery, Amsterdam |
2012 | A Long Day For The Form, Sprueth Magers, Berlin Morgenlied, Kunsthalle Basel, Basel (with Latifa Echakhck) A Long Day for the Form, T293, Rom Sources in the Air, vanabbemuseum, Eindhoven Scene, Hold, Ballast, Sculpture Center, New York (with Lucy Skaer) |
2011 | Temporary Projections, Georg Kargl Fine Arts, Wien Recalling Frames, Metro Pictures Gallery, New York La Casa Mila, Loop Festival, kuratiert von Christina Camara Bello, Barcelona (mit Rosa Barba) Images with Their Own Shadows, Vjenceslav Richter Collection, Museum of Contemporary Art, Zagreb Exhibitions for Secession, Secession, Wien |
2010 | Images with Their Own Shadows, Moderna Galerija, LaibachImages with Their Own Shadows, Glasgow International Festival of Contemporary Visual Art, GlasgowLost Cabinet, Nogueras Blanchard, BarcelonaMissing Colours, Annet Gelink Gallery, AmsterdamRecalling Frames, Sprueth Magers, LondonRetired Forms, Massimo Minini, BresciaOut of Projection, Art Unlimited, Art 41 Basel, Basel |
2009 | Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid Retired Compositions, Metro Pictures, New York Nothing Disappears without a Trace, Solo Project ARCO, Madrid After the Fair, Georg Kargl BOX, Wien Fondazione Morra Greco, Neapel (mit Susanne M. Winterling)Sprueth Magers, Berlin |
2008 | Handed Over, Project Art Centre, Dublin (mit Rosa Barba) Lost Memories from These Days, Annet Gelink Gallery, Amsterdam Lost Review, Le Plateau, ParisKunstverein Nürnberg, Nürnberg Parallel Compositions, Bergen Kunsthall, Bergen Shadow Should Not Exceed, Pinksummer Contemporary Art, Genua (mit Jan St Werner) |
2007 | These Days, Present Future, Artissima 14, Turin |
2005 | Waiting Tomorrow, Annet Gelink Gallery, Amsterdam90s without 90s, MMC Palach, RijekaScene for New Heritage, Van Abbemuseum, Eindhoven |
Dies ist eine vergangene Ausstellung, daher sind keine Agendadaten vorhanden.