Es ist ein unbestrittenes Meisterwerk der abendländischen Kunst: das «Bildnis des Balthasar von Kerpen» des Renaissance-Malers Barthel Bruyn. Das repräsentative Standesportrait des wohlhabenden Kaufherrn steht damit am Anfang einer Epoche, in der die bildende Kunst das menschliche Antlitz zu entdecken beginnt.
Von Angesicht zu Angesicht
Das Antlitz des Menschen in der Kunst
29. Mai 2004 – 14. November 2004, Kunstmuseum
In der Tradition der Portraitmalerei wird die Beschäftigung des Menschen mit sich und seinem Gegenüber gleichsam Bild. Dabei überlagern sich unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse von Portraitierten und Portraitierenden und verorten sich stets von neuem zwischen Sympathie und Abneigung, zwischen idealisierender Überhöhung und tiefenpsychologischer Durchdringung.
«Das Antlitz des Menschen in der Malerei», so der Untertitel der Ausstellung, spannt den Bogen von der Feinmalerei der Renaissance bis zu den computergenerierten Bildern der Gegenwart und vermittelt dabei einen unnachgiebig forschenden Blick auf die menschliche Existenz im Wandel der Zeiten.