Vorschau

Diogo Graf

16. Mai – 2. November 2025

 

Im Kabinett zeigt das Kunstmuseum St.Gallen wechselnde fokussierte Einzelpräsentationen bedeutender künstlerischer Posi­tionen aus der Sammlung. Den Auftakt bildet eine Ausstellung des St.Galler Künstlers Diogo Graf (geboren 1896 in Ceara, Brasilien, ge­storben 1966 in St.Gallen). Nach der Ausbildung am Lehrerseminar von Rorschach war Graf als Lehrer im Kanton und in der Stadt St.Gallen tätig. Er begann seine malerische Tätigkeit in den1930er-Jahren, zu­nächst beeinflusst vom Fauvismus und Frühkubismus, bevor er ab 1938 zur abstrakten Malerei überging und zu einem Vorreiter der Ab­straktion in der Schweiz wurde. Für viele Kunstschaffende in St.Gallen und der Region wurde der Lehrer wegweisend.

Diogo Graf in der Klubschule Migros St.Gallen, 1958, Foto: Herber Maeder © Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden

Void Vortex

16. Mai – 5. Oktober 2025

 

Die Sammlungsausstellung Void Vortex präsentiert Werke, die das Konzept der Leere in der Kunst thematisieren, oder anders gesagt, wie Abwesenheit Präsenz erzeugen kann. Der Titel verweist auf ein Gemälde des amerikanischen Künstlers Steven Parrino, das er dem Museum 2003 schenkte. Zu sehen sind monochrome Bilder oder aber konzeptuelle Arbeiten, die blosse Ideen transportieren. Sie erkunden Leerstellen und das Fehlen von physischen Elementen, das Raum für Gedanken und Assoziationen lässt. Die Werke betonen, wie Leere in der Kunst Spannung und Bedeutung schafft.

Little Artists

21. bis 25. Juli 2025, Lokremise

 

Nach einem äusserst erfolgreichen Debüt im letzten Jahr geht Little Artists in die zweite Runde! Die Lokremise wird während einer Woche in den Sommerferien zum Experimentierlabor für Kinder. Eine reichhaltige Palette an Recyclingmaterialien steht für gemeinsa­mes Entdecken und Gestalten zur Verfügung. An fünf Vormittagen bauen wir daraus Installationen im XXL-Format und füllen so den riesigen Ausstellungsraum in der Lokremise. Die daraus entstehende Pop-up-Ausstellung ist anschliessend am Wochenende des 26. und 27. Juli für die Öffentlichkeit zugänglich.

In Kooperation mit OFFCUT St.Gallen

Little Artists, 2024, LOK by Kunstmuseum St.Gallen, Foto: Nina Tschümperlin

Neu in der Sammlung!

8. August - 7. September 2025

 

Im Sommer präsentiert das Kunstmuseum St.Gallen die neuesten Sammlungszugänge im Bereich der Gegenwartskunst. Neu in der Sammlung! zeigt Werke von John M. Armleder, Elena Dahn, H.R. Fricker, Nadira Husain, Tala Madani, Walter Pfeiffer, Arthur Simms und Studio for Propositional Cinema. Diese Arbeiten thematisieren soziale, politische und ökologische Fragen und behandeln Themen wie Gerechtigkeit, Identität und Geschlecht, um tradierte Narrative zu erweitern. Sämtliche Werke wurden im vergangenen Jahr in die Sammlung aufgenommen und reflektieren die neue Sammlungsstra­tegie des Kunstmuseums St.Gallen.

John M. Armleder, Foto: Annik Wetter

Sara Masüger

23. August bis 2. November 2025, Lokremise

 

Das Werk von Sara Masüger (geboren 1978 in Baar, lebt in Zürich) ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper und seiner physischen Präsenz im Raum. Masügers Skulpturen und Installationen loten die Grenzen zwischen organischen Formen und abstrakter Darstellung aus. Die Künstlerin verwendet dabei Materialien wie Gips, Polyesterharz und Metall. Ortsspezifische Raumstrukturen dienen ihr als Ausgangspunkt: Ihre Skulpturen und Installationen sind material- und wahrnehmungsin­tensive Untersuchungen des menschlichen Körpers in Beziehung zum architektonischen Raum. Ihre Arbeiten destabilisieren Sehge­wohnheiten, indem sie die Grenzen zwischen innen und aussen ver­wischen. 

Sara Masüger, Foto: Katalin Deér

Jacqueline de Jong

27. September 2025 bis 22. März 2026

Das Kunstmuseum St.Gallen präsentiert die erste Retro-spektive der kürzlich verstorbenen niederländischen Künstlerin Jacqueline de Jong (1939 geboren in Hengelo, Niederlande, 2024 gestorben in Amsterdam) in der Schweiz. De Jongs umfassendes CEuvre, das Malerei, Skulptur und Grafik umfasst, steht im Dialog mit wichtigen künstlerischen Bewegungen der Nachkriegszeit wie Art brut, Pop Art, Neue Figuration und Postmoderne. Bereits mit 19 Jahren engagierte sich De Jong in der radikalen Avantgardebewegung Situationistische Internationale. Diesem Geist blieb De Jong zeit ihres Lebens treu: Ihr sich stetig wandelndes, oft politisch engagier­tes Werk ist spielerisch, erotisch, humorvoll, abgründig und immer radikal zeitgenössisch der Welt zugewandt. 

Jacqueline de Jong in ihrem Atelier in Amsterdam, 2021, Foto: Gert Jan van Rooij 

marce norbert hörler

1. November 2025 - 1. März 2026

 

marce norbert hörler (geboren 1989 in Appenzell, lebt in Berlin und in der Schweiz) ist Künstler*in, Performer*in und Poet*in sowie Preisträger*in des Manor Kunstpreis 2025 für den Kanton St.Gallen. hörlers Arbeit zeichnet sich durch die Verbindung verschiedener Disziplinen wie Performance, Gesang und Sprache aus, die in raumgreifenden Installationen zusammengeführt werden. Poesie, Düfte und Stoffe spielen dabei eine zentrale Rolle. Indem hörler Bewegung, Stimme und Text in vielschichtigen Installationen und Inszenierun-gen verwebt, werden Systeme der Wissensproduktion, Praktiken der Sinngebung und Formen des Geschichtenerzählens erforscht.  

marce norbert hörler, 2023, Foto: Karin Salathé

Hannah Villiger

15. November 2025 - 30. April 2026

 

Die zweite Kabinett-Ausstellung widmet sich dem Werk von Hannah Villiger (geboren 1951 in Cham, gestorben 1997 in Auw), einer Pionierkünstlerin der Schweizer Kunstszene der 1980er- und 1990er-Jahre. Obwohl sie sich selbst stets als Bildhauerin verstand, arbeitete sie überwiegend mit Fotografie, insbesondere Polaroid-Aufnahmen. Villigers künstlerische Entwicklung begann in den 1970er-Jahren mit Schwarz-Weiss-Fotografien und Zeichnungen. Die ikonischen fragmentarischen Nahaufnahmen ihres eigenen Körpers entstanden in den 1980er-Jahren. Diese Werke thematisieren zentrale Fragen zur Repräsentation des weiblichen Körpers sowie zur Fremd- und Selbstwahrnehmung und Medialisierung des Körpers.

Hannah Villiger, 1975, Foto: Trix Wetter © Stiftung The Estate of Hannah Villiger