Expanding Horizons – Kunstmuseum

Videos from the Collection and Beyond

26. November 2023 – 24. November 2024


Im monatlichen Wechsel ist auf dem grossformatigen Bildschirm im Untergeschoss des Kunstmuseum St.Gallen jeweils ein Videowerk zu sehen. Eine Arbeit aus der Sammlung, ausgewählt vom kuratorischen Team, folgt dabei auf ein Kunstwerk, das der/die Künstler*in des gezeigten Werkes aus dem Vormonat vorgeschlagen hat. Aus den neu gezeigten Arbeiten wird am Ende des Jahres eine Arbeit für die Sammlung des Kunstmuseums ausgewählt. So erweitert sich der Horizont der Sammlung – einem Dominospiel gleich – auf eine neue Art und Weise.

Aktuell zu sehen:

Tourmaline (*1983 Roxbury, Massachusetts)

Mary of Ill Fame, 2020 – 2021 16 mm-Film übertragen auf Mediaplayer

16:9, Farbe, Ton, 17’14”

Edition 2/5, 2 AP,  2024 erworben

Tourmaline ist eine New Yorker Aktivistin, Autorin und Filmemacherin, die sich mit der historischen Auslöschung von People of Color sowie queeren und transsexuellen Gemeinschaften auseinandersetzt. Ihre Filme verweben Porträts von Queer-Ikonen, Drag Queens und Aktivist*innen der Schwulen- und Transgender-Befreiung, deren kultureller Beitrag allzu oft vernachlässigt wurde.

Mary of Ill Fame (2020-2021) entwirft eine fiktive Geschichte um Mary Jones (gespielt von Rowin Amone), eine Schwarze Transfrau und Sexarbeiterin, die Teil einer Gemeinschaft von «Mädchen mit schlechtem Ruf» war und schliesslich in den 1830er-Jahren inhaftiert wurde, weil sie einem Mann die Brieftasche gestohlen hatte. Mary of Ill Fame stellt sich Jones in Seneca Village vor, einer autonomen Gemeinschaft freier Schwarzer und irischer Einwanderer*innen in New York City, die sich auf dem Gelände des heutigen Central Park befand. Durch den Wechsel zwischen Bildern von Jones in brutaler Haft und in einem idyllischen Haus in Seneca Village schafft Tourmaline einen Fantasieraum der Macht, der Freiheit und des Vergnügens, welcher der tatsächlichen Jones ebenbürtig gewesen wäre.